Kratom Baum

Der faszinierende Kratom-Baum (Mitragyna speciosa)

Der Kratom-Baum (wissenschaftlicher Name Mitragyna speciosa) ist eine Pflanze aus der Familie der Koffeegewächse (Rubiaceae), die vor allem in Südostasien heimisch ist. Dort werden die Blätter traditionell medizinisch und rituell genutzt. Der Kratom-Baum fasziniert durch seine Vielseitigkeit und zieht weltweit immer mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt der Kratom-Baum aus dem tropischen Regenwaldgebiet von Malaysia, Thailand und Indonesien. Dort erreicht er Wuchshöhen zwischen 3 und 15 Metern. Auch auf Neuguinea, auf den Philippinen und in Papua-Neuguinea kommt er vor. Mittlerweile wurde er aufgrund seiner Beliebtheit auch in anderen Ländern angepflanzt, z.B. in Indien und in afrikanischen Staaten.

Der Kratom-Baum gedeiht besonders gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden in feuchtwarmem Klima. Meist wächst er einzeln oder in kleinen Gruppen in Wäldern. Seine faszinierenden Blätter haben eine grün-graue Farbe und sind länglich-eiförmig.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Hauptwirkstoffe der Kratom-Blätter sind die beiden Alkaloide Mitragynin und 7-hydroxymitragynin. Diese wirken auf das zentrale Nervensystem und den Opioidrezeptor. In geringen Dosen löst Kratom eine stimmungsaufhellende Wirkung mit leicht angstlösenden Effekten aus.

Höhere Dosen können schmerzlindernd, beruhigend und eine leichte Euphorie hervorrufen, vergleichbar mit schwachen Opioiden wie Codein. Langjährige Konsumenten berichten auch von einer leistungssteigernden Wirkung. Koffeingehalte verleihen zusätzlich einen anregenden Effekt.

Traditionelle Verwendung

Schon seit Jahrhunderten werden in Südostasien die getrockneten und gemahlenen Kratom-Blätter medizinisch und rituell genutzt:

  • Zur Schmerzlinderung, besonders bei Durchfallerkrankungen
  • Als Beruhigungsmittel und gegen Stress
  • Zur Steigerung der Arbeitsleistung auf Feldern und im Bergbau
  • Bei Drogenentzug und als Ersatz für Opium
  • Bei Magen-Darm-Beschwerden und Fieber
  • Bei Asthma und Diabetes
  • Bei Rheuma und Gelenkbeschwerden

Traditionell werden die Blätter mit Honig vermischt, als Tee aufgebrüht oder mit Fruchtfleisch gekaut.

Legale Situation und Abgrenzung

In den Herkunftsländern unterliegt der Kratom-Baum keinen gesetzlichen Einschränkungen. Andere Länder wie Thailand und Myanmar verbieten dagegen den kommerziellen Anbau sowie den Verkauf.

In Deutschland ist Kratom seit 2017 als Novel Food verboten, da die EU-Kommission die Pflanze als „neuartiges Lebensmittel“ einstuft. Dennoch ist der Besitz kleinerer Mengen für den Privatgebrauch in der Regel nicht verboten.

Kritiker sehen in Kratom ein möglicherweise abhängig machendes Opiat. Befürworter betrachten ihn als natürliches Heilmittel und Ersatz für härtere Drogen. Der wissenschaftliche Kenntnisstand ist widersprüchlich und Forschung dazu noch am Anfang.

Eine Nutzung sollte daher mit Bedacht und nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. In Maßen scheint Kratom als pflanzliches Heilmittel aber durchaus interessant. Seine faszinierende Wirkung auf Körper und Geist bleibt geheimnisvoll.

Fazit

Der Kratom-Baum fasziniert als traditionelle Heilpflanze Südostasiens. Er wirkt stimmungsaufhellend und schmerzlindernd, ohne dabei abhängig zu machen. Seine Anwendung als natürliches Medikament hat Tradition, ist aber kontrovers und noch nicht abschließend erforscht. Wer an seinem Potenzial interessiert ist, sollte entsprechende Produkte in Ländern ohne Verbot beziehen und deren Wirkung genau beobachten. Der Kratom-Baum bleibt geheimnisvoll.